Chronik
Gründung
1854
Jubiläums-
schießen mit
49 Teilnehmern
1904
1. Gauschießen
in Fridolfing
1929
Vereinsverbot
auf Grund
der alliierten
Kontrollrats-
gesetze
1945
Wiederaufnahme
des Schieß-
betriebs
1950
Bau der neuen
Schießstätte im
Gasthaus Wimmer
1978
Erweiterung der
Schießanlage
auf 11 Stände
1992
Anfertigung
der neuen
Königsscheibe
2000
Sandra Ziegler ist
Bezirksschützen-
königin
2015
Einbau
elektronische
Schießstände
2017
Die Anfänge
Seit Beginn des 19. Jahrhunderts, so erzählten unsere
Vorvorfahren, bestehen im Rupertigau Schießstätten für
Feuerschützen.
In Fridolfing bestand eine solche Schützengesellschaft bis ca.
1850. Die Gefährdung von Mensch und Tier bei den, in damaliger
Zeit, so primitiv angelegten Schießstätten, veranlasste die
polizeiliche Behörde, das Schießen in diesen Stätten zu verbieten,
wie es auch in Fridolfing geschah.
Für den Bau einer neuen Anlage, die die Sicherheit der Personen
und der Schützen gewährleistete, fehlten die nötigen Geldmittel.
So blieb nichts anderes übrig, als das Feuerschießen auf der
Schießstätte beim Miesenböck-Schreinerhaus in Fridolfing
aufzugeben
Um das Schießen in Fridolfing wieder aufleben zu lassen,
gründete man 1854 eine Zimmerstutzen-Schützen-
Gesellschaft, welche heute noch mit dem Namen Alt-
Schützengesellschaft Fridolfing, besteht.
Die 11 Gründungsmitglieder waren:
•
Josef Enhuber (Bauer in Enhub)
•
Georg Stadler (Brauereibesitzer)
•
Josef Maier (Ederbauer)
•
Matthias Otter (Buldingerbauer in Puhlharting)
•
Florian Otter (Gloiberbauer)
•
Alois Drechsler (Mehringerbauer)
•
Franz Xaver Forster (Hafnermeister)
•
Josef Eichhamer (Schmiedemeister)
•
Josef Kegelmeier (Kaufmann und Postexpeditor)
•
Franz Kroier (Weissenbauer)
•
Franz Stadler (Metzgermeister)
Aus diesem Kreis wurde Josef Enhuber als 1. Schützenmeister der
Zimmerstutzen-Schützen-Gesellschaft Fridolfing gewählt. Das
erste Schießlokal befand sich von 1854 bis 1898 im Gasthaus
Stadler (Unterwirt).
Ein neuer Vereinsname und wechselnde
Schützenlokale
1899 wurde in Götzing, mit den Neuschützen Fridolfing, ein
zweiter Schützenverein in Fridolfing ins Leben gerufen. Darauf
beschloss man beim Fridolfinger Zimmerstutzenverein sich in Alt-
Schützengesellschaft Fridolfing umzubenennen.
Von 1899 bis 1908 wurde das Schießlokal gewechselt und man
schoß beim damaligen Weinwirt Georg Miesenböck (Perlwirt).
Vom 21. - 24. August 1904 wurde anläßlich des 50 jährigen
Bestehens der Alt-Schützengesellschaft Fridolfing ein
Jubiläumsschießen abgehalten.
Das Schießen fand im Anton Stadler´schen Brauerei
Sommerkeller (Bräukeller) statt.
Es beteiligten sich 49 Schützen aus Nah und Fern. Schützenliesl
war damals Fräulein Julie Endlmeier aus Fridolfing.
Ab dem Jahr 1909 wurde der Schießbetrieb wiederum auf das alte
Schießlokal im Gasthaus Stadler (Unterwirt) verlegt. Der
Beweggrund für den Schießlokalwechsel ist nicht bekannt.
Während des 1. Weltkrieges kam der Schießbetrieb in Fridolfing
zum Erliegen, mussten doch die meisten Mitglieder der
Altschützen ins Feld.
Relativ bald nach dem Krieg wurde der Schießbetrieb wieder
aufgenommen und Dr. med. Clement Kiermeier wurde 1919 zum
1. Schützenmeister der Alt-Schützengesellschaft Fridolfing
gewählt.
Alljährlich fanden nun wieder Anfangs-, Vortel-, Stroh-, Köngis-,
und Endschießen statt. Es wurden unter anderem Scheiben,
Seidentücher und andere Wertgegenstände der damaligen Zeit
ausgeschoßen.
1929 fand unter Alois Stadler (1. Schützenmeister von 1927-1931,
Brauereibesitzer) das Gauschießen in Fridolfing statt.
1935 wiederum fand das Gauschießen ein weiteres Mal in
Fridolfing statt, diesmal unter Karl Amberger (1. Schützenmeister
von 1932-1935, Bäckermeister).
Mit dem Ausbruch des 2. Weltkrieges mussten die meisten
Schützenkameraden ins Feld ziehen und wieder war eine
Einstellung des Schießbetriebes bei den Altschützen nötig. Nach
Kriegsende 1945 forderten die Alliierten die Ablieferung
sämtlicher Schußwaffen.
Wiederaufnahme des Schießbetriebs und
Einführung von Luftgewehren
1950 wurde der Schießbetrieb unter Waldemar Ruzischka (1.
Schützenmeister von 1950-1955, Sattlermeister) wieder
aufgenommen.
Das Schießlokal war wiederum das Gasthaus Stadler (Unterwirt).
Zwei Stände hatte man zur Verfügung
Geschoßen wurde von der Gaststube aus ins Nebenzimmer.
Als Zieler fungierte damals Hans Danzl.
Aus Gründen der Sicherheit wurde das Schießen 1955 in der
Gaststube beim Unterwirt verboten. Geschossen wurde nun im
Saal des Gasthauses Stadler (Unterwirt) auf 4 mit Kurbeln
ausgerüsteten Zuganlagen.
Als 1958 mit Einführung des Luftdruckgewehres die
Zimmerstutzen nicht mehr konkurrenzfähig waren, beschloß man
den Schießbetrieb auf Luftdruckwaffen umzustellen.
Fahnenkauf und Fahnenweihe
1963 war es dann soweit, man beschloß unter 1. Schützenmeister
Franz Leitner (Elektrikermeister) eine Fahne zu kaufen und eine
Fahnenweihe zum 110 jährigen Gründungsjubiläum abzuhalten.
Fahnenmutter war Walli Stadler (Unterwirtin), Fahnenbraut: Karin
Hollinger, Fähnrich: Josef Wimmer, Trägerin des Trauerbandes:
Johanna Wimmer, Trägerinnen der Erinnerungsbänder waren
Elisabeth Leitner und Bärbel Schwaiger.
Patenverein war die Neuschützengesellschaft Fridolfing mit 1.
Schützenmeister Hans Stummer, Patenbraut: Heidi Steinmaßl,
Fahnenbraut für den Patenverein Neuschützen Fridolfing war
Annemie Polster.
Im Jahr 1968 gelang es dem Vereinsmitglied Josef Mörtel Gau-/
Bezirks-/ Bayerischer und Deutscher Meister in der
Versehrtenklasse im Luftgewehrschießen zu werden.
1969 wurde unter der Leitung von 1. Schützenmeister Franz
Leitner das Gauschießen des Rupertigaues zum dritten Mal in
Fridolfing durchgeführt.
Es beteiligten sich 500 Schützen.
Die Altschützen beteiligten sich damals, wie auch heute, sehr
erfolgreich, an den Rundenwettkämpfen des Rupertigaues. Man
schaffte es damals bis in die A-Klasse.
Eine neue Heimat - die Schießstätte im Keller der
Rupertihalle wird gebaut
1978 wurde der Alt-Schützengesellschaft Fridolfing seitens der
Gemeinde eine einmalige Gelegenheit angeboten.
Durch den Bau der Rupertihalle, in deren Kellergeschoß ein Raum
für die Schützen zur Errichtung eines Schießstandes bereitgestellt
wurde, erhielten die Altschützen einen Schießstand mit sechs
Ständen.
Somit wechselte der Schützenverein wie bereits 1899 ins
Gasthaus Wimmer (Perlwirt) Rupertihalle, wo sich auch heute
noch das Vereinslokal befindet.
1979 wurde die Alt-Schützengesellschaft Fridolfing, als erster
Verein des Rupertigaues, zum Oktoberfest Schützen- und
Trachtenumzug nach München, vom Bayerischen
Sportschützenbund (BSSB) eingeladen.
Man beteiligte sich mit 40 uniformierten Schützinnen und
Schützen.
1980 wurden als Abteilung der Alt-Schützengesellschaft Fridolfing,
die Fridolfinger Böllerschützen gegründet.
Brauchtums- und Heimatpflege waren die Grundgedanken, die
die Hauptinitiatoren Franz Leitner, Otto Huß, Rudi Augustin und
Peter Augustin zu diesem Schritt bewegte.
1983 geschah das Unwahrscheinlichste seit Bestehen der
Altschützen. Drei Damen errangen die Köngiswürde.
Schützenkönigin wurde Anneliese Loibnegger, Wurstkönigin Gitti
Biermeier (links) und Brezenkönigin Rita Oswald (rechts).
1987 erfolgte die Verleihung der Sportplakette des Bundes-
präsidenten durch den damaligen Kultusminister Zehetmair und
des Landesschützenmeisters Ambacher
1989 fand in der Rupertihalle in Fridolfing der Oberbayerische
Bezirksschutzentag statt.
1990 wurde die Vereinsfahne restauriert und es fand eine
Neuweihe statt.
Anlässlich des 130 jährigen Vereinsjubiläums führte die Alt-
Schützengesellschaft Fridolfing 1984 ein kleines
Jubiläumsschießen mit 8 geladenen Vereinen durch.
Es beteiligten sich 150 Schützinnen und Schützen der geladenen
Vereine.
Erweiterung der Schießanlage
Mit Unterstützung der Gemeinde konnte 1992 ein größere
Baumaßnahme in Angriff genommen werden.
Die bisherige Schießanlage wurde, durch den Anbau eines
Kellerraumes an die Rupertihalle, auf 11 Stände erweitert und
modernisiert.
Ohne die 1260 Stunden an Eigenleistung der Mitglieder der Alt-
Schützengesellschaft Fridolfing wäre diese Maßnahme nicht
möglich gewesen. Lediglich 65 Spezialhandwerkerstunden
konnten durch Eigenleistung nicht abgedeckt werden und
mussten bezahlt werden.
1999 nahm die Alt-Schützengesellschaft Fridolfing mit den
Böllerschützen an den Festlichkeiten zur Priminz von Wolfgang
Neidl in Fridolfing teil.
Ebenfalls fungierten die Altschützen 1999 als Patenverein beim
100 jährigen Jubiläum der Neuschützen Fridolfing.
2000 wurde von Simon Niedermüller eine neue Königsscheibe
angefertigt auf der diekünftigen Schützenkönige verewigt werden.
Modernisierung folgt auf Modernisierung
Im Zeitraum von 2007 bis 2008 konnte, wiederum mit Hilfe der
Gemeinde, eine größere Baumaßnahme durchgeführt werden.
Das Büro / Auswertezimmer wurde um ein großzügiges Archiv
erweitert und modernisiert.
2010 wurde die Gauversammlung des Rupertigau von der Alt-
Schützengesellschaft Fridolfing in der Rupertihalle ausgerichtet.
Ein enormer Anteil an Eigenleistung und die Hilfe der Gemeinde
Fridolfing ermöglichten 2011 einen Umbau des Schießstands und
des Schützenstüberls. Die Schützen haben von nun an mehr Platz
an den Schießständen.
Durch die Teilnahme am Salzburger Landesschützentag 2001 in
Salzburg sind die Altschützen auch bis weit über die Grenzen
hinaus bekannt.
Im Oktober 2004 wurden die Altschützen vom BSSB mit der
Aufgabe betraut den Damentag des Bayerischen
Sportschützenbundes durchzuführen.
Der damit verbundene Wettkampf und die anschließenden
Festlichkeiten waren ein voller Erfolg.
2017 folgt die nächste Modernisierung des Schießstandes.
Die Altschützen gehen mit der Zeit und rüsten von Seilzuganlagen
auf elektronische Schießstände der Firma Meyton um.
Ein großer Dank gilt hierbei der Gemeinde Fridolfing, die die
Modernisierung des Schießstandes stets unterstützt hat.
Der Verein zählt derzeit 157 aktive Mitglieder (22,5 % der
Mitglieder sind unter 27 Jahren und zählen zur Schützenjugend.